Projekt Bildungsevaluation
Das Projekt zur Bildungsevaluation beinhaltet die Begleitung der
ersten Durchführung des Zertifikatskurses „Grundlagen der Sozialen Arbeit“ für
Quereinsteigende. Das Curriculum dieser Weiterbildung wurde vom Paritätischen
Bildungswerk Brandenburg in enger Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum für
Soziale Arbeit in den Bereichen Migration und Integration der Gesellschaft für
Inklusion e.V. (ISA e.V.) und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration
und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg entwickelt. ISA e.V.
übernimmt in dieser Kooperation die Umsetzung des zu erwerbenden
Zusatzzertifikates „Migration“. Die Mitarbeitenden des Ministeriums
unterstützten unter anderem dahingehend, dass die Weiterbildung den Anforderungen
nach LAufnGDV Anlage 4, Ziffer 3.5.3 entspricht.
Evaluation
bedeutet die systematische Bewertung von Maßnahmen anhand der vorher
festgelegten Anforderungen. Im Bereich der Bildungsevaluation spielt außerdem
der Transfer der vermittelten Inhalte und Methoden in die berufliche Praxis
eine bedeutende Rolle. Die Evaluation des Pilotkurses hat das Ziel
zu überprüfen, ob mit dem vorliegenden Weiterbildungskonzept die Erwartungen
und Zielstellungen der verschiedenen involvierten Personengruppen erfüllt bzw.
wie diese noch deutlicher getroffen und wirksamer umgesetzt werden können. Es
soll erforscht werden, ob die angestrebte Wirksamkeit – die Erweiterung der
persönlichen, fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen der
Quereinsteiger*innen in der Migrationssozialarbeit – über den modularen und
tätigkeits-begleitenden Kurs nachhaltig erzielt werden kann.
Um die Durchführung und Wirksamkeit des Kurses zur Qualifizierung
von Quereinsteiger*innen der Sozialen Arbeit bewerten zu können, bedarf es
einer umfassenden Evaluation, die sich auf sozialwissenschaftliche Verfahren
stützt und den Qualitätskriterien der Deutschen Gesellschaft für Evaluation
(DeGEval) entspricht. Die verwendeten Evaluations-methoden sind quantitative
und qualitative schriftliche Befragungen der Teilnehmer*innen und Dozent*innen.
Weiterhin werden sowohl die Teilnehmenden als auch deren Arbeitgeber*innen in Einzel-
oder Gruppeninterviews befragt. Mithilfe einer qualitativen Feedbackmethode im
Kolloquium wird der gesamte Kurs seitens der Teilnehmer*innen bewertet. Die
Auswertung der erhobenen Daten erfolgt direkt nach jedem Modul, um im Sinne des
ersten Evaluationsschwerpunktes, der Prozessevaluation, Handlungsempfehlungen
zu erarbeiten, die unmittelbar im laufenden Kurs umgesetzt werden und zu einer
höheren Wirksamkeit der Maßnahme führen. Der
zweite Evaluationsschwerpunkt, die Output- oder Ergebnisevaluation, dient der
Messung der Wirksamkeit am Ende des Zertifikatskurses und beinhaltet die
Überprüfung der Wirksamkeit in Bezug auf die gestellten Ziele
und den Nutzen für die Teilnehmer*innen. Bei der Outputevaluation wird neben
der Arbeitgeberperspektive ebenfalls die Sichtweise der Referent*innen mit
einbezogen. Während der Impactevaluation als drittem Schwerpunkt innerhalb des
Projektes wird die nachhaltige Wirksamkeit ca. sechs Monate nach dem Kursende
gemessen und beinhaltet den Transfer
des Erlernten in den Berufsalltag sowie die Wirkungen auf die Handlungssicherheit
der Teilnehmenden in der täglichen Arbeit.
Die begleitend erstellte Dokumentation enthält neben einer Zusammenfassung der erhobenen Daten, der Beschreibung des methodischen Vorgehens und den Analyseergebnissen ein Handlungskonzept zu Verbesserungspotenzialen, welches regelmäßig mit den Kooperationspartnern besprochen wird. Diese Steuerungsgruppe besteht aus der Fachreferentin für Zuwanderung und Integration im MSGIV, der Projektleitung im Paritätischen Bildungswerk Brandenburg, der Leitung des Fachzentrums für Soziale Arbeit in den Bereichen Migration und Integration der Gesellschaft für Inklusion e.V. (ISA e.V.), den Dozent*innen sowie der Projektmitarbeiterin Bildungsevaluation. Regelmäßige Abstimmungstreffen zielen auf eine kontinuierliche Information an alle Beteiligten und Transparenz und sie stellen eine unterstützende Maßnahme zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen dar.